Während einer COVID-19-Erkrankung werden Antikörper gegen das Coronavirus gebildet, die sich infolgedessen im Blutplasma befinden. Durch eine Plasmaspende können diese Antikörper an akut erkrankte COVID-19-Patient:innen weitergegeben werden, um so deren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Daher suchen wir dringend gesunde Freiwillige, die eine COVID-19-Erkrankung auskuriert haben und bereit sind Rekonvaleszentenplasma zu spenden.
Sie sind von COVID-19 genesen und möchten helfen? Durch einen Klick auf Ihr Wunschinstitut in der untenstehenden Karte gelangen Sie direkt zur Seite der Spendeeinrichtung in Ihrer Nähe:
Rekonvaleszentenplasma ist Blutplasma, welches der Weitergabe von menschlichen Antikörpern von Genesenen an Erkrankte dient. Die Antikörper wurden hierbei durch ein immunisierendes Ereignis, wie beispielsweise eine Virusinfektion, im Körper eines Menschen gebildet. Nach Genesung dieser Person beinhaltet ihr Blutplasma im Regelfall ausreichend Antikörper, um den Erreger gezielt bekämpfen zu können. Mittels Plasmapherese kann dem Blut der flüssige und zellfreie Anteil (das Plasma) entnommen werden. Bei diesem Verfahren wird das Blut der Spender:innen maschinell aufgeteilt und das Plasma entnommen, während die anderen zellulären Blutbestandteile dem Körper zurückgegeben werden.
Gerade in Zeiten von Corona ist diese Methode des Rekonvaleszentenplasmas hilfreich, denn es kann zur Therapie bei einer COVID-19 Erkrankung eingesetzt werden. Hier wird das Blutplasma einer Person, die die Erkrankung durchgemacht hat, gespendet. Dieses Blutplasma enthält Antikörper gegen SARS-CoV-2. Die Weitergabe erfolgt an ausgewählte COVID-19 Erkrankte. Darüber hinaus kann das Plasma verwendet werden, um sogenanntes Hyperimmunserum herzustellen. Hier werden die Plasmen vieler genesener Personen gesammelt und deren Antikörper hochkonzentriert in einem Präparat zusammengefasst. Dieses Mittel kann akut Erkrankten oder gefährdeten Personen entweder vorbeugend oder zur Behandlung injiziert werden. Die Weitergabe der spezifischen Antikörper wird als passive Immunisierung bezeichnet.
In mehreren Studien war ersichtlich, dass besonders eine frühe Verabreichung von Rekonvaleszentenplasma mit einem hohen Antikörperanteil einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf hat. So führte diese Therapie zur Abmilderung der Symptome, Verkürzung der Erkrankungsdauer sowie zu einer verminderten Sterblichkeit. Das Gute ist: Rekonvaleszentenplasma von Genesenen ist schon einige Wochen nach Beginn einer neuen Infektionswelle oder Pandemie herstell- und verfügbar. Zudem kann es mit geringem technischem Aufwand gewonnen werden und ist als direkte Plasmatransfusion allgemein gut verträglich.
Seit Ende 2020 fördert die Europäische Kommission den Ausbau der Möglichkeiten zur Rekonvaleszentenplasmaspende. Ziel ist es, die Infrastruktur der Blut- und Plasmaspende auch für künftige Pandemien zu verbessern, beispielsweise durch mehr Plasmapheresemaschinen und neue, mobile Spendeeinheiten. Um gemeinschaftlich an diesem wichtigen Ziel zu arbeiten, haben sich unterschiedliche Einrichtungen in Baden-Württemberg, Hessen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Sachsen, Berlin und Brandenburg zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss trägt den Namen DE-CAPACEPT (ConvAlescent PlAsma Collection from rEcovered PaTients in Germany) und wird von der europäischen Kommission unterstützt. Die einzelnen Partnerorganisationen sind untenstehend aufgeführt.